Nelkenwurz

Nelkenwurz

- Geum urbanum -

Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)

Volksnamen: Benediktenwurzel, Hasenauge, Heil aller Welt, Igelkraut, Mannskraftwurzel, Nägeleinkraut, Weinwurz

Heilwirkungen: blutstillend, bakterien- und entzündungshemmend, zusammenziehend, nervenstärkend, verdauungsfördernd

Namenserklärung: Nelkenwurz, heißt diese Heilpflanze, weil die Wurzel durch das in ihr enthaltene Eugenol nach Gewürznelken riecht. Der wissenschaftliche Gattungsname Geum könnte von dem griechischen Verb geuein, das schmecken bedeutet, abgeleitet worden sein, was sich wiederum auf den Nelkengeruch des Rhizoms bezieht. Der Artenname urbanum heißt städtisch und erklärt den häufigen Standort der Pflanze in der Nähe von menschlichen Siedlungen. Wegen ihrer früher hochgeschätzen Heilwirkungen trägt sie auch den ehrenvollen Namen Benediktenwurzel nach dem Heiligen Benedikt. Außer der Ähnlichkeit des Volksnamens Benediktenwurzel ist sie nicht mit dem Benediktenkraut (Cnicus benedictus) verwandt, hat aber ähnlich giftwidrige Wirkungen. Den Namen Weinwurz hat sie erhalten, weil man sie früher dem Wein beigegeben hat, um seine Versäuerung zu verhindern.

Als Wildformen kommen die Nelkenwurz (Geum urbanum) und die Bachnelkwurz (Geum rivale) bei uns im Allgäu sehr häufig vor.

Signatur: die gelbe Blütenfarbe der Nelkenwurz Geum urbanum weist auf ihre Leberwirksamkeit hin.

Klettfrüchte sind eine typische Signatur für die dyskratische Wirkung

Planetenzuordnung: Blüte: Venus, Sonne, Hakenfrüchte mit immensem Verbreitungsdrang: Mars, Merkus

Blütenessenz: Herb Bennet verhilft den Menschen zu Bescheidenheit, Demut und Güte. Die Menschen sollen ruhiger und bescheidener werden, die durch ihre übertriebene Extrovertiertheit ihren Mitmenschen auf die Nerven gehen, weil sie ständig demonstrieren müssen wie gut sie sind. Sie stärkt die Fähigkeit zuhören zu können.

Wissen aus alter ZeitWegen des Nelkenduftes der Wurzel, wurde dieser eine antidämonische Wirkung zugesagt. Pulverisiert wurde sie als Malefizpulver zum Schutz vor bösen Geistern und dem Teufel eingesetzt. Hildegard von Bingen empfahl die Wurzel als Aphrodisiakum und so wurde die Wurzel in alter Zeit zur Stärkung der Manneskraft als Amulett um den Hals getragen, daher stammt auch der Name Mannskraftwurzel.

Räucherung der Wurzel: Reinigung von schlechten Energien und  Stärkung der positiven Energie

Paracelsus setzte sie in seiner Heilkunde oft ein. Durch die in ihr enthaltenen Gerbstoffe und das in der Wurzel enthaltene nach Nelken duftende Eugenol-Öl wurde sie häufig gegen Durchfall, Darmentzündungen, Wurmleiden eingesetzt. Auch als Gurgelmittel bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Zahnfleischentzündung wurde sie eingesetzt. Die Wurzeltinktur soll eine ähnliche, wenn auch schwächere oder sanftere Wirkung wie Baldrian auf die Nerven bei innerer Unruhe haben.

Die Nelkenwurz wird heute in der Naturheilkunde gerne zur Ausleitung von Giftstoffen, Schwermetallen eingesetzt. So ist sie ein unscheinbares Rosengewächs mit immensem Heilungspotential, das leider in Vergessenheit geraten ist. Sie ist eine robuste Pflanze mit einem extrem großen Verbreitungsdrang und kommt in fast jedem Garten bzw. auch nur einigermaßen besiedelbaren Winkel unserer Landschaft vorSie hat eine stimmungsaufhellende Wirkung bei Depression aufgrund Leberschwäche, die auf Grund von Umweltgiften entstanden ist

Medikamente der HomöopathieGeum Urbanum aus der Wurzel hergestellt, wird bei Entzündungen der Harnblase, Harnröhre, Erkrankungen des Margen-Darm-Traktes homöopathisch angewendet. 

Pflanzliches Fertigpräparat, das neben weiteren anderen Pflanzen Nelkenwurz (Geuum urbanum) enthält: Infi-Cardamomum (Tropfen von Infirmatius-Rovit) zur Stärkung der Verdauungsorgane, gegen Blähungen, Neigung zu Magenkrämpfen

Leider ist die Verwendung der Nelkenwurz in Medizin oder Zahnheilkunde heutzutage nicht mehr gebräuchlich. Die stärker duftenden und  wirkenden Gewürznelken, die aus dem Orient stammen, haben sie verdrängt und in Vergessenheit geraten lassen. 

Rezept aus gelben Blütenpflanzen zur Stoffwechelsaktivierung, bei Leber-Galle-Pankreas-Problemen, Darmdysbiose aus dem Buch die Kräuterkunde des Paracelsus lautet: jeweils 20 ml  Urtinktur von Agrimonia eupatoria (Odermennig) , Gentiana Lutea (gelber Enzian), Geuum urbanum (Nelkenwurz), Solidago virgaurea (Goldrute), Taraxacum officinale (Löwenzahn) über eine Apotheke mischen lassen. Dosis: tgl. 30 Tropfen 2-3x tgl. einnehmen

Literaturquellen:  Die Kräuter in meinem Garten ISBN3-8289-2128-0, Wikipedia, Garten Weden, das wedische Magazin, Die Heilmittel der Hildegard von Bingen ISBN 3-901279-84-9,Die Kräuterkunde des Paracelsus ISBN 3-03800-313-1