Vogelmiere

Vogelmiere (Stellaria media)

Pflanzenfamilie: Nelkengewächse  Caryophyllaceae

Volksnamen: Hühnerdarm, Mausdarm, Vogelkraut, Sternenkind, Alsine

Heilwirkungen:  auflösend,erweíchend, heilend,  harntreibend, hustenstillend, kühlend, schleimlösend

Hauptinhaltsstoffe: Saponine, Mineralstoffe (hauptsächlich Kalium), Kieselsäure, Vitamin A und C, ätherisches Öl, Die Saponine bewirken eine bessere Aufnahme von Wirkstoffen!

Vorkommen/Herkunft: in allen Erdteilen, es ist eine Urzeitpflanze (Archäophyt)

Namenserklärung:  Die lateinische Namensbezeichung Stellaria media bedeutet mittlerer Stern und beschreibt damit die Sternform der Blüte. Vogelmiere heißt sie, weil sie ein ausgezeichnetes mineralstoffreiches Grünfutter für Vögel (Hühner, etc. und vorallem für Zimmervögel) ist und von diesen auch gerne gefressen wird.

Mythen und Geschichten: Sie soll verschwinden, wenn man sie um 12 Uhr an allen 4 Hausecken ausrupft. Die Vogelmiere als Unkraut auszurotten, erweist sich als unmöglich, denn eine Pflanze bringt jährlich 5 Generationen mit insgesamt 10 bis 20 000 Samen hervor und der Samen selbst kann 60 Jahre keimfähig warten, bis die Bedingungen wieder optimal sind. Sie ist eine Familienpflanze.

Planetenzuordnung Signatur: Sternenkind des Mondes. Es ist eine kühlende Pflanze des wässrigen Elements.

Besonderer Hinweis zur Verwendung: Die Vogelmiere ist eine saftige, wasserhaltige Pflanze, die feuchte und kühl-schattige Standorte besonders liebt. So kann sie Ihre heilend-kühlend-beruhigende Wirksamkeit, wenn man sie als Frischpflanze verwendet am besten entfalten.Sie eignet sich nicht zum Trocknen und verliert dabei viel von ihrer Wirkung! Sie ist auch eine gute Bodenheilerin und somit viel zu schade, um als Unkraut achtlos ausgerissen und weggeworfen zu werden!

Wissen aus alter Zeit Volksheilkunde: Die Vogelmiere ist eine mineralstoffreiche Pflanze, die man am besten frisch verwendet und auf Grund ihrer blutreinigenden Wirkungen sollte sie zusammen mit Brunnenkresse in Salaten für die Frühjahrskur verwendet werden. Vogelmiere schmeckt nach kleinen Maiskölbchen. So ist sie auch für die Zimmervögel und für die Hühner eine gesunde Futterergänzung.

Pfarrer Kneipp empfahl die Vogelmiere als gutes schleimlösendes Hustenmittel. Vogelmieren-Tee soll eine innerlicher Reinigung bei Hautkrankheiten bewirken und bei Ekzemen und Schuppfenflechte, schlecht heilenden Wunden hilfreich sein. Hier empfiehlt es sich, auch den frisch ausgepressten Saft des ganzen Vogelmierenkrauts zusätzlich äußerlich aufzutragen. Auch läßt sich aus Vogelmiere eine ausgezeichnete juckreizlindernde Salbe herstellen.

Pfarrer Künzle setzte die Vogelmiere besonders bei Kindern ein. So soll sie Kindern helfen, die unter häufigen Lungenentzündungen und Erkrankungen der Lymphdrüsen leiden. Sie hat auch eine leicht herzstärkende Wirkung.

Bei schlecht heilenden Wunden und Ausschlägen soll der Tee mit gleichen Teilen mit Zinnkraut vermischt ausgesprochen gute Heilerfolge bringen. Auch bei Hämorrhoidialleiden sollen der Tee und die Salbe Linderung bringen. Sie wirkt kühlend und beruhigend bei allen hitzigen, brennenden, juckenden Hauterkrankungen. Kühlend und schmerzlindern auch als Auflage des frischen Krauts bei Brustdrüsenentzündung, Milchstockung. Hildegard von Bingen empfiehlt das Kraut bei Blutergüssen aufzulegen

Bachblüte: Chickweed, Stellaria-Menschen fühlen sich sehr eng mit der Familie verbunden. Sie sind gerne von ihren Verwandten umgeben und  machen sich übertrieben große Sorgen um die Familie und haben hieraus resulierende Probleme und Ungleichgewichte und gehen mit ihrer liebenswürdigen aber übergroßen Fürsorge ihren Kindern auf die Nerven. Stellaria besänftigt und beruhigt diese Menschen.   

Homöopathie: In niedriger Potenz z.B. D2 bei Gelenkrheumatischmus mit stechenden Schmerzen, Gicht, Leberproblemen, Hautproblemen wie Schuppfenflechte (Clarke /Heinigke) 

Heilsame Rezepte: Vogelmierenbalsam

Hustentee: (zu gleichen Teilen gemischt) Vogelmierenkraut (frisch), Spitzwegerich, Quendel, Ackerschachtelhalm, Primelwurzel (aus der Apotheke!)

Vogelmierentinktur: frische Vogelmiere grob zerkleinern, in ein weithalsiges Glas füllen mit 40%igem Korn übergießen. (1/5 Kraut/4/5Kornschnaps) dann 6 Wochen ins Mondlicht (nicht an die Sonne!) stellen. Auf die gleiche Weise läßt sich ein Ölauszug als Grundlage für einen Balsam herstellen. Man nimmt nur statt des Alkohols Sonnenblumenöl.

Literaturquellen:  Die Kräuter in meinem Garten ISBN3-8289-2128-0